Montag, 23. Juni 2008

Die Geliebte in der Drau-Rast

Flott das Bundschuhtal hinauf zur Kärntner Grenze!
Soweit die Theorie.

Jaja, wunderschön ist es dort. Und wieder gings bis zur Grenze meiner Belastbarkeit. Ein ewiger ewiger Anstieg auf 1740 Höhenmeter. Jeder Meter ein Schweißtropfen.
Die "gespritzer Apfelsaft"-Industrie verzeichnete ungeahnte Rekordumsätze.

Irgendwann hat die Qual ein Ende - und damit auch Salzburg.

Gelobtes Kärntnerland!

Das Land, in dem alle Straßen abwärts führen.
Ungebremst hinuntergekracht ins segenreiche Lieser-, dann Drautal, der Geliebten entgegen.
Und dort sitzt sie, in der Drau-Rast, und ich schließe sie befreit in meine zitternden Arme.

Geliebte, ich bin bei dir, du Liebreiz und Wonne, du Fata Morgana der unzähligen hitzeflirrenden Landstraßen und Radwege der vergangenen Tage.

Nichts kann uns noch trennen.

Wir sind vereint!

Sonntag, 22. Juni 2008

Wunderschöne Sonnwendfeuer!

Glaubens wir werden heute viele Sonnwendfeuer sehen?

Na. Die gibts nur im Tennengau, besonders um Saalfelden.
Bei uns gibts nur Osterfeuer.

So viel dazu.

Heute, um 18 Uhr bin ich in Villach angekommen.
Die Ereignisse überschlagen sich, keine Zeit hab ich nicht - alles ist gut gegangen. Mehr morgen oder übermorgen.

Danke fürs Lesen! I love you!

Peter

Samstag, 21. Juni 2008

Mariapfarr

Alle sind heute lieb. Alle gut. Man lächelt über die gestern im Dorfbrunnen badenden türkischen kids (EM) und blickt verträumt in den Tag: wir sind am Land.

Doch Einer, Einer will heute hoch hinaus. Zu hoch? Wird er scheitern?

Landschaftlich glücklich schlängelt sich der Radweg Richtung Untertauern. Welch Idyll.
Und dann auf die Bundesstr. nach Obertauern.
Eine Lärmhölle in lieblichster Landschaft! Sind die Menschen komplett verrückt? Dauerirrsinn durch Motorräder und Autos mit überdrehten Motoren, Gestank, Terror, daneben liebliche Almen. Krank.

Auf halbem Weg, bei der Gnadenalm (das heutige Bild): soll ich nicht hier einbiegen, mein Gnadenbrot verzehren?
Nein! Ich will zur Geliebten, ihren köstlichen Geist und Körper kosten!

Zitternd vor Erschöpfung, taub und hitzehöllenartig verschwitzt erreiche ich Obertauern, dieses Disneyland des Winterfremdenverkehrwahnsinns. Ruinen des Spätkapitalismus, die nur winters zu ihrem Leben erwachen - aber welchem!

Helm auf, nur weg von hier.
Am Tacho hab ich einmal 63 km/h gesehen, runter vom Berg im flatternden Wind. Das entschädigt schon!

Mariapfarr. Kirche sehenswert. Der Nachmittag verglüht.
Werde ich ein Sonnwendfeuer sehen?

Darüber morgen ...

Freitag, 20. Juni 2008

Bist du deppat ...

... des gibt Spatzen!

Aber beginnen wir von vorn.

Verlässt man Salzburg in südlicher Richtung taucht man sofort in eine zauberhafte und fremde Welt ein, bevölkert mit hydrocephalitischen Hunden, überstgewichtigen Radfahrerinnen, die mich überholen, Wirten, denen es gelingt mir ein Mittagsmenu, bestehend aus Erbswurst mit Würstel, Nachspeise Topfenknödel mit Fruchtspiegel zu servieren - und schließt man die Augen schmeckt beides gleich.
Die Frauen sind hier jünger als bei uns und willig.

Hast du gewusst dass ein Unterschenkelkrampf weh tut? Und ein Oberschenkelkrampf doppelt weh? Werfen : Unterschenkel, Hüttau : Oberschenkel, Eben : Ober- und Unterschenkelkrampf.
Eben, ich verfluche dich!
Altenmarkt, hier schlafe ich.

Die Tour heute war gegen die morgige aber nur Kinderkram, Pipifax, Erholungsurlaub.
Morgen wird der 'dies irae', eine lebensnahe Vorschau des Jüngsten Gerichts, Folter der unvorstellbarsten Art.
Lesen Sie wieder mit ...

Donnerstag, 19. Juni 2008

Bin ich übertrainiert?


Voller Energie gings heut ans 1. Training. 6 km hin, 6 km zurück - also unglaubliche 12 km an EINEM Tag!

Mann, war ich geschlaucht. Wenn man bedenkt, dass eine Schnecke für diese Distanz ihr Leben lang braucht.
Doch nun beschäftigt mich die Frage: bin ich damit übertrainiert? Werde ich morgen, gleich am Beginn der Expedition, vor lauter Muskelkater nicht bewegungsfähig sein? Wir lassen uns überraschen.

Eine 2. Frage beschäftigt mich: kennen die indigenen Völker jenseits der Tauern Bier? Oder soll ich eine Kiste Bier mit dem Radanhänger mitführen? Und - bekomm ich dort das Flaschenpfand zurück?

Kurz: morgen, Freitag, 8 Uhr sine tempore beginnt die 2. Alpenüberquerung in der Geschichte der Menschheit!

Ich starte mit einem Gewicht von 108 kg (hoffentlich nehme ich nicht wieder zu, wie bei all meinen Wanderungen und Radtouren) und einer Größe von 1,80 m (hoffentlich komme ich nicht 1 Kopf kürzer zurück).

Die 1. Station wird Radstadt (sic!) sein.

Verfolgt atemlos täglich meine Abenteuer!
Zittert mit mir, wenn rasende Hunde mich zu verschlingen drohen, sonnt euch mit mir auf den lieblichen Heiden, überquert mit mir die reissende Flut, betrachtet mit mir versonnen und glücklich die Sonnwendfeuer am Samstag Abend und erlebt mit, wie ich meine Maid überglücklich in die wiedervereinten Arme schließe. (Schluchz)

Mittwoch, 18. Juni 2008

Quak



Wach ich heute auf in aller Herrgottsfrüh, weil es laut quakt!

Natürlich mein Entchen. "Was willst denn, dummes Entchen?" frag ich, noch ganz verschlafen.
"Über die Tauern zur lieben Monika".
"Aaahhhh" sag ich nur. "Jetzt auf einmal!"

Mein Entchen ist nämlich ein Geschenk meiner Geliebten und hat durch seinen durch Mark und Bein dringenden Sound unter Passanten und Radfahrern schon viele Herzinfarkte verursacht.

"Na, dann fahren wir halt am Freitag los! Aber bis dahin wird noch kräftig gefeiert: mit Bier, Wein, Schnaps und deftigem Essen.
Jetzt gehts loooohos! Jetzt gehts looohos!"

Montag, 16. Juni 2008

Der Herr sei mir gnädig

Hier sind meine zukünftigen 15 Kreuzwegstationen zu sehen:



Größere Kartenansicht

Sonntag, 15. Juni 2008

Die Schafskälte!

Endlich!

Die unerbittliche Schafskälte ist da. Eisige Winde formieren sich im Alp, überziehen die Gipfel mit edlem Damast und brausen unter Tosen und Gebrüll ins unschuldige Tal.

Das letzte Stück Kohle gibt der Keuschler ins gerade noch glosende Feuer, die vom Winter ausgezehrten Tiere drängen sich zitternd einander und mein Rad, das gestern noch fröhlich mit den Pedalen gescharrt hat steht mucksmäuschenstill in seiner geheizten Garage und duckt sich, wenn ich in die Nähe komme.

Haben wir's nicht alle geahnt, dass das so kommen wird?
Haben wir nicht alle befürchtet, dass im letzten Augenblick das Unaussprechliche geschieht?

Nada!

(Fortsetzung folgt)

Donnerstag, 12. Juni 2008

EM 2

Natürlich hat es auch Vorteile, dass uns die polnische Kampfglatze heute den Ausgleich geschenkt hat. Bei der EM.

Das Volk verzichtet weiterhin und weitgehend auf die gefürchtete Mobilität mittels Kfz und säuft sich vor dem Fernseher den Rausch an. Die Straßen sind also frei, die Landschaft schillert ungestört in ihren originären Farben, das Vöglein konzertiert und der Fuchs sagt "Gute Nacht".

Kann es eine bessere Zeit im Jahr, ja im Jahrzehnt, geben als jetzt?

NEIN!

Die gestrigen Bedenken sind nur mehr wie Nebel, eine ängstliche Fata Morgana.

Gleich gehts los! Juhuuuu!

Mittwoch, 11. Juni 2008

EM

Ist es denn wirklich vernünftig, in einer Zeit sich in den Alpen herumzutreiben, in der die Bevölkerung geschlossen vor den TV-Geräten sitzt, um Fußballern zuzusehen?
Rettung, Polizei, Feuerwehr handlungsunfähig sind, Räuberbanden ungehindert plündernd im Land herumstreifen und Feuersbrünste sich ausbreiten.
Schaut Gott eigentlich auch Fußball?
Kennt Gott sie Ergebnisse schon vorher?
Und welcher Gott ...
Ach. Was soll ich nur tun.

Sonntag, 8. Juni 2008

Ich gelobe!

Mut & Entschlusskraft sind meine 2. Vornamen.

Heute, am Tag als in der Europameisterschaft Österreich unglaublich viel besser spielte als jemals zuvor und deswegen gegen unsere kroatischen Freunde nur 0:1 verloren hat (so knapp werden wir in dieser EM nie mehr verlieren) bin auch ich total euphorisiert und verspreche dir, lieber blog:
IM JUNI FAHR ICH MIT DEM SCHEISS RAD NACH VILLACH!

Schweiß + Blut + Tränen
das ist was für die Dänen
doch für mich
gilt nur, ich liebe dich
drum quäl ich mich zum Alpengipfel
das ist der Liebe i-Punkt-Tüpfel!

Donnerstag, 5. Juni 2008

Neues Jahr - Neuer Mut


Schon wieder schießen Serotonin, Adrenalin, Testosteron und Bier durch meine Adern. Die Alpen müssen her. D.h. eigentlich: überwunden werden. Juhuuuu!

Dieses gigantische Vorhaben nimmt immer konkretere Züge an. Listig habe ich mir einen Termin gesetzt, um spätestens zur Nacht der schlechten Texte in Villach zu sein. Am 24.6.2008. Das lohnt jede Mühe und jedes Trübsal. Und es passt so wunderbar nach Kärnten, in diese Metropole des orange-blauen Geschmacks. Pfui Teufel.

Heute habe ich mit dem Training begonnen und bin schon mal aus dem Bett aufgestanden. Ungewohnt, aber auch irgendwie spannend und nett. Die Welt scheint mehr zu sein als 4 kahle Wände. Packen wir's an! Mandrrrr. S'ischt Zeit!